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Kaffee – die Entdeckung
der Nüchternheit
Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deut-
schen. Nicht Bier, nicht Wein, nicht Milch
oder Cola, nein, der Sud aus gerösteten
Kaffeebohnen – also Espresso, Cappuccino,
„normaler“ Kaffee und die vielen anderen
Varianten – steht an der Spitze der hiesigen
Beliebtheitsskala für Lebensmittel in üs-
siger Form. Der jährliche Pro-Kopf-Ver-
brauch liegt über 160 l (das sind etwa 7 kg,
mehr als 1200 Tassen!). Deutschland impor-
tiert auch nach den USA weltweit den meis-
ten Kaffee. – Wir sind eine Kaffeenation!
Das war aber nicht immer so. Es dauerte sehr
lange, bis der Kaffee alkoholische Getränke,
die eher für „einen dumpfen Kopf“ sorgten
und „zu ernsthaften Geschäften unfähig“
machten (J. Howell), allmählich verdrängt und
seinen Siegeszug bis hin in praktisch jedes Büro
und jede Küche vollendet hatte.
Es begann Mitte des 17. Jahrhunderts, da erkor
man das schwarze bittere Gebräu zum modi-
schen Luxusgetränk in den ersten Häusern des
europäischen Adels, es wurde sodann als
„Trank der Nüchternheit“ vom Bürgertum ent-
deckt und entwickelte sich, nachdem das Volk
weithin mit „Muckefuck“ (mocca faux) vorlieb-
nehmen musste, erst nach dem 2. Weltkrieg
quer durch alle sozialen Schichten zum Alltags-
getränk.
Der Siegeszug
des „Chaube“
Der Kaffee, auch „Wein des Islam“ genannt,
entstammt dem Orient; als die Heimat der Kaf-
feebohne gilt die Region Kaffa in Äthiopien.
Allah selbst soll, nach einer Legende, seinem
Propheten Mohammed, der an Schlafsucht
litt, durch Engel Kaffee eingeößt haben, was
diesem wieder neue Kräfte verlieh. Man nannte
das bittere Getränk, das seit dem 11. Jahrhun-
dert auf der arabischen Halbinsel und später im
gesamten osmanischen Reich getrunken
wurde, „Chaube“.
Nun verbreitete sich der Kaffee, parallel zum
Siegeszug des Islams und den Pilgerfahrten, all-
mählich bis nach Europa: 1554 wurde das ers-
te Kaffeehaus in Konstantinopel eröffnet, der
„Türkentrank“ gelangte nach Wien und bald
war ganz Europa „erobert“.
Das Misstrauen
der Obrigkeit
Freilich war der Kaffee schon im arabischen
Raum wegen seiner anregenden Wirkung
nicht unumstritten. Die „Milch der Denker und
„Es ist erwiesen, dass der Kaffee
die Völker nüchtern macht.“
(James Howell, 1660)
„Das Interessanteste in der Geschichte des Kaffees
ist, dass er überall, wo er eingeführt wurde, Revolu-
tionen hervorgebracht hat.“ (Wilhelm A. Uckers)
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